Projekt
GehReal - Entwicklung einer Methode und eines praxistauglichen Prüfgerätes zur realitätsnahen Messung und Bewertung des Gehschalls
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer Gehschall-Prüfmethode (Hausmethode) mit realitätsnaher Anregung und einer für den Endverbraucher einfach zu verstehenden Einordnung der Messergebnisse. Mit der neuen Methode sollen sowohl die Durchführung der Prüfung sowie der Prüfstand selbst im Vergleich zur DIN EN 16205 vereinfacht werden.
Die Wahrnehmung des Gehschalls kann für die im Raum anwesenden Personen ein Störfaktor beziehungsweise eine subjektiv wahrgenommene Lästigkeit sein. Zur Messung des Gehschalls gilt die Forderung einer objektiven Prüfmethode, die möglichst genau mit der subjektiven Beurteilung von Schritten übereinstimmt. Aktuell wird der Gehschall im Labor gemäß der DIN EN 16205 gemessen. Diese Prüfnorm beruht auf der Methodik, den Prüfmitteln (Normhammerwerk) und den Prüfräumen der Normenreihe DIN EN ISO 10140 (Trittschall: Schallübertragung in benachbarte Räume). Bei der Messung des Trittschalls wird der Schalldruckpegel (Lautstärke) bzw. die Schalldruckpegelminderung in Dezibel (dB) angegeben, während bei der Messung des Gehschalls die Schalldruckpegel in A-bewerteten Dezibel (dB(A)) angegeben werden. Die A-Bewertung des Schalldruckpegels soll das unterschiedliche menschliche Hörempfinden durch die Wichtung mit normativ festgelegten Werten je Frequenzband ausgleichen. Zusätzlich wird beim Gehschall die subjektiv empfundene Lautstärke (Lautheit) in der Einheit sone berechnet. Für den Endverbraucher sind diese Einheiten jedoch schwer einzuordnen und nicht mit dem tatsächlichen Empfinden in der Praxis zu korrelieren. Darüber hinaus ist das Hammerwerk ein zu lauter Impaktor für die Anregung des Schallereignis. Bei stark dämpfenden Bodenbelägen ist bei der Messung z.B. die Antriebsmechanik des Hammerwerks die maßgebliche Geräuschquelle und nicht der Aufprall der Hämmer auf dem Bodenbelag.
Für die Umsetzung des Projektziels werden die Einflussfaktoren des Gehschalls identifiziert und untersucht, um darauf basierend ein Prüfkonzept (Methode und Prüfgerät) zu entwickeln. Anschließend soll das entwickelte Prüfkonzept durch Vergleichsmessungen mit Fokus auf die Robustheit (Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit) validiert werden.

Gehende Person als Schallquelle (TFI)
Projektpartner und/oder weitere Forschungsstellen
FE2: SINUS Messtechnik GmbH
Danksagung
Das ZIM-Vorhaben KK5494503 „GehReal – Entwicklung einer Methode und eines praxistauglichen Prüfgerätes zur realitätsnahen Messung und Bewertung des Gehschalls“ wird über Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

