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µ-scratching – Entwicklung von standardisierten Scheuermaterialien und eines Referenzmaterials sowie adaptierter Prüfmethoden der Mikrokratzbeständigkeit von Beschichtungen

Die Mikrokratzbeständigkeit ist ein wichtiges Qualitätskriterium für Fußboden- und Möbeloberflächen und daher Gegenstand mehrerer Prüfnormen. Die Bestimmung der Mikrokratzbeständigkeit beruht auf der Martindale-Methode, bei der die zu prüfende Oberfläche durch ein Scheuermaterial mit einem bestimmten Druck und festgelegter Frequenz für eine festgelegte Zeit beansprucht wird.

Kritisch ist hierbei, dass es keine standardisierten Scheuermaterialien gibt. Anpassungen im Herstellungsprozess handelsüblicher, prinzipiell geeigneter Scheuervliese können mit Eigenschaftsänderungen des Scheuermaterials einhergehen und die Reproduzierbarkeit des Prüfverfahrens gefährden. Ähnlich gelagert sind die Schwierigkeiten mit Referenzmaterialien bzw. Oberflächen, welche der Überprüfung des Verfahrens und zur Chargenkontrolle der Scheuervliese dienen.
Daher sollen neuartige Scheuermaterialien mit definierten Material- und Herstellparametern entwickelt werden, die als standardisierte normative Prüfmittel zukünftig Anwendung finden sollen. Weiterhin steht die Entwicklung eines Hochglanzreferenzmaterials mit festgelegten physikalischen Eigenschaften im Vordergrund. Im Zuge der Standardisierung von Scheuer- und Referenzmaterial gilt es, das bestehende Prüfverfahren anzupassen und zu verbessern. Die Martindale-Methode als solches bildet aber weiterhin die Grundlage für die Bestimmung der Mikrokratzbeständigkeit, so dass vorhandene Prüfgeräte weiterhin eingesetzt werden können und das Prinzip der Prüfung gleichbleibt.

Für die Entwicklung der Scheuermaterialien setzt das TFI die aus der Textilherstellung bekannte Tuftingtechnologie ein, mit der exakte und reproduzierbare Strukturen erzeugt werden können. Schwerpunkt am IHD bilden die Entwicklung des neuen Referenzmaterials sowie der adaptierten Prüfmethode. Ferner soll auch aufgezeigt werden, inwieweit die bisherige visuelle Beurteilung des Kratzbildes durch moderne Bilderfassungs- und -verarbeitungstechniken ersetzt werden könnte.

Beispiele für HPL-Oberflächen nach Prüfung der Mikrokratzbeständigkeit: Orange Hochglanz-HPL (links) und schwarze matte HPL (rechts)

Förderprogramm und Projektnummer

INNO-KOM 49MF210013

Laufzeit

01.05.2021 – 31.10.2023

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IHR ANSPRECHPARTNER

Dr. Ansgar Paschen

Telefon: +49 241 9679-156

a.paschen@tfi-aachen.de